VORSICHT BEI ZAHNFLEISCHBLUTEN
PARODONTOLOGIE
Parodontitis ist (neben Karies) die zweithäufigste Erkrankung des Mundes und der Zähne. Es handelt sich um eine chronische Infektion des Zahnbettes, die durch Bakterien aus unter dem Zahnfleisch liegenden Belägen entsteht. Weil sie im Gegensatz zu Karies kaum schmerzhaft ist, wird Parodontitis häufig erst erkannt, wenn der Zahnhalteapparat bereits so weit geschädigt ist, das Zahnfleischbluten auftritt.
Studien zufolge leiden rund 50% der erwachsenen Bevölkerung unter Parodontitis; im Seniorenalter sind es sogar 65%. Wird die Zahnbettentzündung zu spät erkannt, kann sie zum Verlust einzelner Zähne führen – ab dem 35. Lebensjahr gehen mehr Zähne durch Parodontitis verloren als durch Karies.
Die moderne Parodontologie kennt verschiedene Wege, die Entzündung einzudämmen oder sogar ganz zu verhindern. Wichtigstes Element der Behandlung ist daher die Entfernung von bakteriellen Verunreinigungen, die beispielsweise in der Zahnfleischtasche einen idealen Nährboden finden und den Zahnhalteapparat dort nachhaltig schädigen können.
Bei der Behandlung unterscheiden wir zwischen der Initialtherapie und der Geweberegeneration:
- Initialtherapie: Zahnmedizinische Maßnahmen zur Eindämmung der Erkrankung mit dem Ziel, den Verlust von Zahnfleisch und Knochensubstanz zu verhindern.
- Geweberegeneration: Aufbau von neuem Gewebe mit dem Ziel, den Zahnhalteapparat in seiner Funktion und Stabilität wieder herzustellen.
Bleibt eine Parodontitis unbehandelt, steigt zudem das Risiko, an anderen Erkrankungen, die an anderen Stellen im Organismus auftreten, zu erkranken. Dazu gehören u. a. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Diabetes mellitus Typ II.